Das Forschungsprojekt ZINSHAUS2040 gibt Auskunft über die Finanzierung von Altbausanierungen

Altbausanierung mit Baurecht finanzieren

Baurecht ist eine gute Möglichkeit, eine umfassende Sanierung samt Aufstockung fremd zu finanzieren und dennoch ein fixes monatliches Einkommen zu erhalten. Vorteil: Nach Vergabe entstehen keinerlei Verpflichtungen für die Baurechtsdauer. Jedoch fällt monatlich ein Baurechtszins ab, welcher grundbücherlich sichergestellt ist. Zudem fällt das Gebäude nach Ablauf der Baurechtsdauer wieder an die Grundeigentümer:innen zurück. Diese können dann über die Liegenschaft frei verfügen.

Das Grundstück bleibt somit im Familienbesitz und kann von zukünftigen Generationen wieder genutzt werden. Link: https://baurecht.tirol/baurechtgeber/

Altbausanierung mit Zinshauspool finanzieren

Der Zinshauspool ist eine von uns erstmals angedachte alternative Finanzierungsform, die in unseren Zinshausprojekten zur Anwendung kommen kann. Hier fließen die Beiträge von Gebäudebesitzer:innen zusammen, die ein sozial und/oder ökologisch sinnvolles Wirtschaftsprojekt unterstützen. Die Anschaffung von Grund, Gebäuden, die Errichtung oder Sanierung von Gebäuden und der Bau von Energieanlagen werden dadurch ermöglicht.

Die Gemeinschaft aller Beteiligten hält den Pool aufrecht. Beiträge können wieder entnommen wereden und neue Zinshausbesitzer:innen können dem Projekt beitreten. Dadurch wird ein Vermögenskreislauf geschaffen.

Unsere Vision ist, dass sich Zinshausbesitzende zusammenschließen und die Vision Zinshauspool zum Leben erwecken.

Altbausanierung mit Leibrente finanzieren

Bei der klassischen Immobilien-Leibrente, umgangssprachlich auch Immobilienrente genannt, verkaufen die Eigentümer:innen ihre Immobilie und bekommen von neuen Eigentümer:innen dafür lebenslang monatliche Rentenzahlungen. Im Grundbuch wird dafür im Regelfall ein lebenslanges Wohnrecht eingetragen, damit der:die Verkäufer:in weiter in den eigenen vier Wänden wohnen kann. Eine Leibrente kann auch als Zeitrente definiert und zeitlich begrenzt werden, z. B. auf Rentenzahlungen durch die/den neuen Eigentümer:in über 15 Jahre, und danach gilt der Kaufpreis als getilgt.

Altbausanierung mit Darlehen finanzieren

Ein Darlehen bedeutet, dass man sich für das Sanierungsprojekt Geldmittel von Mieter:innen leiht, z. B. für Balkonzubau, Dämmung, Lifteinbau, u.v.a.m. Dafür bietet man den Darlehensgeber:innen z. B. ein längeres Mietverhältnis. Rechtlich ist das lösbar, ohne ein unbefristetes Mietverhältnis zu generieren und man schafft sich dadurch Mieter:innen, die Interesse am Haus haben und mitdenken. Menschen, die ein Darlehen geben, sind meist daran interessiert, dass die Dinge auch lange halten – eine Win-Win-Situation für alle.

Altbausanierung mit Crowdfunding ­finanzieren:

Mit Crowdfunding lassen sich private Projekte, innovative Produkte, Immobilien, Startups, etablierte Unternehmen und vieles mehr finanzieren. Das Besondere daran ist, dass eine Vielzahl von Menschen ein Projekt finanziell unterstützt und so ermöglicht.

Dabei wenden sich die Projektinitiator:innen direkt an die Öffentlichkeit, um möglichst viele Interessent:innen für eine gemeinschaftliche Finanzierung zu gewinnen. Ob ein Projekt realisiert wird, wird also nicht durch eine traditionelle Instanz – wie z. B. eine Bank oder Förderinstitution – sondern direkt durch die Crowd entschieden. Was die Crowd als Gegenleistung für ihr Geld erhält, hängt vom gewählten Crowdfunding-Modell ab. Erfahren Sie mehr über die Finanzierung von Altbausanierungen mit Crowdfunding https://www.crowdfunding.de/was-ist-­crowdfunding/

Altbausanierung mit Contracting finanzieren:

Durch Contracting sparen sich Hauseigentümer:innen die Erstfinanzierung. Ein:e Contractor:in sorgt für:

  • Konzeption und Planung
  • Finanzierung und Förderabwicklung
  • Ausführung und Montage
  • Wartung der Anlage

Die Leistungsverrechnung der/des Contractor:in erfolgt monatlich mit der Mietvorschreibung an die Bewohner:innen. Lesen Sie hier mehr über das Finanzierungmodell mittels Contracting: https://www.ibau.de/akademie/glossar/­contracting/#definition-contracting

Altbausanierung mit einer Baugruppe finanzieren:

Eine Baugruppe ist eine Kooperation von Personen, die gemeinsam Wohnraum schaffen wollen. In der Regel gründen die – an dieser Liegenschaft interessierten – zukünftigen Bewohner:innen einen Verein, eine Genossenschaft oder eine Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR), um beispielsweise Mietwohnungen zu bauen. Die Nutzer:innen sind an der Entwicklung, der Planung, dem Bauprozess und der Verwaltung beteiligt. Rahmen und Ausmaß der Partizipation variieren je nach Projekt und werden bei uns im Forschungs-Prozess geklärt. Ebenfalls geklärt wird, inwieweit die Zinshausbesitzer:innen Teil der Wohngruppe sein wollen oder ob evt. sogar nur das Gebäude zur Verfügung gestellt wird und die Wohngruppe nach Sanierung und Aufstockung z. B. als Generalmieterin alles mietet.

Der große Vorteil einer Baugruppe im Haus ist, dass Menschen, die an einem Projekt beteiligt sind, Interesse daran haben, das es allen gut geht und dass das Haus in einem guten Zustand bleibt. Baugruppen sind unserer Erfahrung nach die loyalsten Mieter:innen aller Zeiten.

Spezialist:innen für die Finanzierung von Zinshaus-Revitalisierung

Um für Ihr Projekt die geeignete Finanzierung zu finden, haben wir die besten Köpfe für Finanzierung an Bord geholt:

DI Fritz Fessler,
Vorstand der Genossenschaft für Gemeinwohl und Mitglied des Gemeinwohl-Beirats:
„Die Genossenschaft für Gemeinwohl setzt sich für ein ökologisches, soziales und ethisches Geld- und Finanzsystem ein. Die Finanzierung von sozial verträglichem Wohnbau ist ein wichtiger Baustein dieses Systems, da Wohnraum für viele Menschen die größte finanzielle Belastung darstellt. Wir gestalten Wohnen möglichst leistbar und mobilisieren ausreichend Mittel für die Finanzierung. Ich stehe für innovative Finanzierungsmodelle, die das Beste aus den vorhandenen Möglichkeiten zusammendenken.“

Erika Kindermann,
Finanzexpertin der Infina Gruppe:
„Wohnbaufinanzierung ist mein Spezialgebiet. Meine Fühler zu verschiedenen Finanzierungsmöglichkeiten sind ausgestreckt. So erarbeite ich mit den Projektteilnehmenden Lösungen, die die jeweilige Ausgangslage und die Menschen, die eine Finanzierung möchten, erfordern.“

Mag.a Kristina Haselgrübler,
Vorständin der Umweltcenter Raiffeisenbank Gunskirchen:
„Wir haben bereits mehrere Projekte mit Baugruppen entwickelt und auch finanziert. Wir sehen großes Potenzial, wenn die sozialen wie ökologischen Themen, die Baugruppen oft bearbeiten, in die Zinshausstruktur und damit in den gewachsenen städtischen Bestand weitergetragen werden. Wir stehen dem Projekt ZINSHAUS2040 gern mit unserem Wissen zur Verfügung und liefern Unterstützung bei konkreten Einzelfragen zur Finanzierung.“